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Lissabon Sehenswürdigkeiten

Lissabon - Städtereise mit Flug & Hotel

Top-10 Sehenswürdigkeiten für deine Städtereise nach Lissabon

1. Alfama

  Alfama ist Lissabons ältestes Stadtviertel und befindet sich unterhalb des Castelo de Sao Jorge am Südhang des Burghügels. Es ist ein wahres Labyrinth aus Gassen und Treppen, welche teilweise noch aus maurischen Zeiten Bestand haben und auch bei dem verheerenden Erdbeben von 1755 nur geringfügig beschädigt wurde. Es ist eine einzigartige Atmosphäre, die die Besuche hier vorfinden. Einige Fundamente der Häuser dieses Stadtteils sind noch aus westgotischer Zeit. Von den Arabern wurde allerdings die gesamte Struktur geprägt, die man heute noch vorfindet. Es konnten zwar aus jener Zeit keine Häuser erhalten werden, aber die Anordnung des unübersichtlichen Straßen und Gassengewirrs sind geblieben. Der Name Alfama weist auf arabische Herkunft hin und wird vermutlich von dem Wort „al-Hama“abgeleitet ,was die hier ehemals sprudelnde Thermalquelle meint.

2. Elevador do Carmo

 

Als Verbindung zwischen der Unterstadt und dem Chiado in der Oberstadt gebauter Fahrstuhl ist der Elevador do Carmo eine typische Elektrokonstruktion. Dieser wurde von Raoul Mesnier de Ponsard in der Zeit zwischen 1898 und 1901 gebaut und am 31. August 1901 eingeweiht.

Zwei Kabinen fahren in dem Turm auf und ab, wo jeweils 25 Personen in jeder Kabine Platz finden. Für die Gestaltung des Fahrstuhls wurden neugotische, teilweise sehr filigrane Gestaltungselemente verwendet.Der Elevador do Carmo ist mit Sicherheit der aufwendigste,aber auch der auffälligste aller Aufzüge, die ein Verkehrsmittel in dieser doch so hügeligen Stadt darstellen. Es gibt mehrere Möglichkeiten warum man den Elvador do Carmo nutzt, zum Einen wenn man oben über den Verbindungsweg ins Bairro Alto gehen möchte, oder aber man nutzt ihn, um nach ganz oben auf die Aussichtsplattform zu gelangen und einfach einen fantastischen und außergewöhnlichen Blick auf das Zentrum und die darunter befindlichen Straßen, die sich unterhalb des Aufzugs befinden, zu erlangen.Auf der Fußgängerbrücke zum Largo do Carmo gibt es ein kleines Restaurant mit schönem Blick und ganz oben befindet sich ein Cafe, von dem man einen noch weitreichenderen Blick auf den Rossio, die rechtwinklige Straßenanlage der Baixa, und das gegenüberliegende Castelo de Sao Jorge, die Kathedrale Se Patriarcal, den Tejo und bei ungetrübter Weitsicht sogar bis zur Serra da Arrabida hat. Die Ruine der Igreja do Carmo kann man auf der Rückseite des Fahrstuhls betrachten.


3. Convento da Madre de Deus

Das sehenswerte Convento da Madre de Deus befindet sich östlich vom Stadtzentrum gelegen. In einigen Räumen des Klosters ist ein Fliesenmuseum, das Museu Nacional do Azulejo eingerichtet. Nur im Rahmen eines Museumsbesuchs können Kloster und Kirche besucht werden. Das Kloster Madre de Deus wurde 1509 von Königin Leonor gegründet und über die Jahrhunderte mit kostbaren Kachelbildern ausgeschmückt. 1980 ist das weltweit einzigartige Museu Nacional do Azulejo eingezogen und dokumentiert die stilistische Weiterentwicklung der Kachel in Portugal.Über eine Zeitspanne von sechs Jahrhunderten spannt sich der Bogen von den ältesten Mudejarkacheln zu bunten Kacheln der Renaissance, den Blau-weißen der Barockzeit und weiter zur Kachelkunst in den Metrostationen unserer heutigen Tage.

Besonders sehenswerte Glanzpunkte der Sammlung sind das polychrome Altarbild Nossa Senhora da Vida, welches 1580 entstand sowie eine 23 m lange Stadtansicht aus dem Jahr 1700, die Lissabon vor der Verwüstung durch das Erdbeben zeigt. Die Barockkirche Madre de Deus ist prachtvoll mit flämischen Kachelbildern aus dem 17. Jahrhundert ausgestattet, die restaurierten Gemälde und der umfangreich vergoldete Holzschmuck untermalen die königlich feierliche Atmosphäre. In der ehemaligen Klosterküche befindet sich eine Cafeteria, die über einen ausgesprochen schön begrünten Innenhof verfügt und sich sehr gut für eine Pause eignet.

4. Palacio Nacional de Mafra

Der außerordentlich große Komplex kann durchaus mit Superlativen beschrieben werden. Die Palastanlage hat eine Länge von 251m und eine Breite von 221m auf einem ungefährem quadratischen Grundriss und bedeckt eine Gesamtfläche von 40. 000 Quadratmetern, hat 1200 Säle und soll insgesamt mehr als 4500 Fenster und Türen haben. Der Saal im ersten Stockwerk erstreckt sich ohne Unterbrechung auf 250m. 300 Mönche und 150 Nonnen bewohnten die Klosterräume.

Kühle barocke Pracht zeigt der Palast von Mafra und demonstriert ein Höchstmaß an Verschwendungssucht sowie absoluten Machtentfaltung, wenn man sich dieses riesige Bauwerk so betrachtet. Die finanziellen Mittel standen durch die Goldminen in Brasilien zur Verfügung. Heute zugänglich sind die Basilika sowie im Rahmen von Führungen Teile der einstigen Königsgemächer und Räumlichkeiten des Klosters.

Von Joao V. und seiner Frau Maria Anna von Österreich wurde der Palacio National de Mafra aufgrund eines abgelegten Gelübdes und aus Dankbarkeit für die Geburt eines Thronerben 1717 in Auftrag gegeben. Nach nur 13 Jahren Bauzeit war der Palast bereits 1730 eingeweiht. Bis 1750 erfuhr der Komplex aber noch erhebliche bauliche Veränderungen.

5. Museu Calouste Gulbenkian

1964-1969 entstand das Gebäude mit 25000 Quadratmetern. Da Gulbenkian sehr Vielseitig kunstinteressiert war, beläuft sich seine Sammlung auf ein außergewöhnlich breites Spektrum an Kunstobjekten aus allen Epochen.

Ein drei Meter hohes Bronzebildnis steht zur Praca de Espanha, welches Calouste Gulbenkian vor einem steinernen Horusfalken zeigt.

6. Mosteiro dos Jeronimos

Eines der berühmtesten Bauwerke Portugals erstreckt sich in Belem parallel zum Tejo-Ufer. Es war das ehemalige Kloster der Hieronymiten. Gemeint ist das durchaus prachtvolle Bauwerk der Mosteiro dos Jeronimos. Seit 1983 gehört es zum Weltkulturerbe und steht unter dem Schutz der UNESCO. Ein imposantes Bauwerk und gleichzeitig der größte Touristenmagnet der portugiesischen Hauptstadt, wenn nicht sogar des ganzen Landes.

Für ein goldenes Zeitalter Portugals, steht das Kloster der Hieronymiten als Symbol für seinen wirtschaftliche und kulturelle Blüte, wo auch große Seefahrten auf den Weltmeeren wie auch die Entdeckung und Eroberung anderer Kontinente zu Macht und Reichtum führten.

Zunächst einmal zu der kuriosen Geschichte ,warum der Bau des Hieronymusklosters zu einer Niederlage der portugiesischen Krone wurde. Manuel I., der Auftraggeber verfolgte ganz eigene imperiale Ziele, versuchte er doch den Hieronymusorden nach Lissabon zu holen, in dessen Klosterkirchen traditionell spanische Könige begraben wurden. Aber auch mit seiner Heiratspolitik versuchte er maßgeblich Einfluss zu nehmen , indem er gleich drei spanische Prinzessinnen zum Altar führte. Schlussendlich war er nämlich derjenige, der die spanische Krone für sich beanspruchte und nichts unversucht lies diese zu bekommen.

Spanische Könige taten es ihm gleich und heirateten ebenfalls portugiesische Prinzessinnen, womit dann letztendlich der Spanier Philipp II., Sohn von Manuels Lieblingstochter Isabel, erinnerte er doch den Großvater daran, dass er nun den Machtanspruch im Jahr 1580 für sich suchte und dann schlussendlich fand. Denn nun konnte er seine Macht auf Portugal ausweiten.

Am 6. Januar 1502 fand die offizielle Grundsteinlegung des Mosteiro dos Jeronimos statt, was den religiösen Wunsch widerspiegelt, die Ungläubigen der neu eroberten Länder zum christlichen Glauben zu bekehren, genau wie es den Heiligen Drei Königen an der Krippe Jesu erging. Faszinierend schön erstrahlt der frei stehende Sakralbau aus hellem Sandstein unter dem oftmals blauem Himmel.Unter der Leitung von fünf Baumeistern und in sieben Jahrzehnten entstand die berühmte Anlage und markiert den anschaulich den Übergang von der Gotik zur Renaissance.

Zum Glanzstück des reichhaltig manuelinischen Baustils machen Kirche und Kreuzgang durch vielfältig orientalisch beeinflusste Steinmetzarbeiten die hohe handwerkliche Kunst deutlich.

Im Zeichen gotischer Frömmigkeit steht noch ganz und gar das Werk im 32m hohen Südportal des Spaniers Joao de Castilho, der auch mit zahlreichen eigenartigen Verzierungen sein Werk ausgestaltet hat.

Über allem steht der Erzengel Michael, dann ist auch zentral die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind, umgeben von 18 Heiligen, Propheten und Kirchenvätern dargeboten. Heinrich der Seefahrer ist als einzig weltliche Figur auf dem Teilungspfeiler zu erkennen und lässt nur erahnen, was da an Verkörperung der weltlichen Machtdarstellung noch kommen mag. Wenig später machte sich Nicolas de Chanterene ans Werk und stellte das Westportal im Stil der Renaissance mit zentraler Darbietung des Königspaares und dem königlichen Wappen dar, um die weltliche Macht in den näheren Fokus zu rücken.

Die Hallenkirche Santa Maria erstreckt sich auf 92m Länge und eine Breite von 22m und zeigt dabei eine grandiose Leichtigkeit und Eleganz. Auf sechs mit Ornamenten verzierten Säulen, verzweigt sich das Kirchengewölbe in 25 m Höhe. Erst 1571 wurde der Renaisscance-Chor fertig gestellt. Er bringt durch eine Kassettendecke aus farbigem Marmor einen bisweilen fremden Akzent in die Kirche.

Von indischen Elefanten werden die Sarkophage von Manuel I. und anderen Königen aufbewahrt. Von der Empore, welche man über den Kreuzgang erreicht, hat man einen fantastischen Blick auf das Kircheninnere.

Der zweistöckige Kreuzgang von 55m Seitenlänge gleicht einem orientalischen Palasthof. Der Übergang zwischen spätgotischem Erdgeschoss und dem Obergeschoss der Renaissancezeit verläuft dank vielfältig eingemeißelten Fabelwesen, Pflanzen und schmückenden Ornamenten sehr harmonisch. Sehr eindrucksvoll ist der mit polychromen Kacheln aus dem 17. Jahrhundert stammende und schön ausgestattete Speisesaal, aber auch das vergleichsweise einfache Grabmal von Fernando Pessoa ist durchaus sehenswert.

7. Palacio Nacional de Queluz

Der Palacio Nacional de Queluz ist eine im Rokoko-Stil von Versailles erbaute königliche Sommerresidenz aus dem 18. Jahrhundert. Den ebenfalls französisch angepassten französische Geschmack findet man auch im Innenbau und bei den Einrichtungsgegenständen wieder. Für staatliche Empfänge wird auch heute noch der Thronsaal mit seinen mächtigen Kristallleuchtern genutzt. Es kommt nicht selten vor, dass Staatsgäste auch im luxuriösen Palasthotel nächtigen und ebenfalls im hauseigenen Restaurant speisen, welches in der ehemaligen Schlossküche eingerichtet ist.

Es steht auch anderen Besuchern frei, sich hier eine Unterkunft im Hotel zu ermöglichen, allerdings muss dies im Vergleich zu den Politikern gegen Bezahlung geschehen. Besonders schön sind die geometrisch französisch inspirierten Gartenanlagen, wo es faszinierende sprudelnde Springbrunnen und gradlinige Wasserläufe gibt, die die Grünflächen und Blumenbeete durchlaufen. Mit blau-weißen Azulejos sind die im Park befindlichen Sitzbänke verziert, die zum Ausruhen einladen.
Leider sind im direkten Umland viele Hochhäuser, die das erhabene Ambiente etwas beeinträchtigen. Zu noch königlichen Zeiten gab es hier im Schlossgarten feierliche Sommerkonzerte vor verträumter Kulisse, die heute bedauerlicherweise nicht mehr gegeben ist.

8. Museu Nacional de Arte Antiga

In dem 1690 von Grafen Alvor erbauten Palast, der später auch zeitweise Familie Pombals gehörte, ist seit 1884 das Nationalmuseum für Alte Kunst untergebracht. Das Museu Nacional de Art Antiga ist ein sehr beeindruckendes Museum, das neben einer umfangreichen Gemäldegalerie eine Sammlung ägyptischer, griechischer und römischer Skulpturen, Keramiken- und Porzellan sowie herrliche Silber.- und Goldschmiedearbeiten ausstellt. Zur Museumskollektion gehören ebenfalls Werke der durchaus interessanten Namban-Kunst.

Wahre Kunstliebhaber zieht bereits ein einziges Kunstwerk in das landesweit bedeutendste Museum für alte Kunst. Es handelt sich bei dem Meisterwerk um ein dreigliedriges Altarbild „ Die Versuchung des Heiligen Antonius“ von Hieronymus Bosch. Sie sollten sich mit der genaueren Betrachtung genügend Zeit lassen, da es viel in dem surrealistisch anmutendem Bild zu entdecken gibt. Der Heilige wird von allen Seiten von bösen Dämonen bedroht und bildet eine zerrissene und gleichsam verängstigte Welt ab. Die menschliche Seele wird von grausamen Fabelwesen bedroht. Verführerische Damen und Dämonen führen auf unterschiedlichste Weise den Heiligen in Versuchung, welcher von einer Feuerbrunst umgeben ist. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass dem Europäer nicht nur Ruhm und Ehre zu teil wurde, sondern auch tiefe Verunsicherung sich in der menschlichen Seele auszubreiten schien.

Im Hintergrund ist ein Segelschiff oder ein fliegender Fisch zu sehen, so dass Fluchtmöglichkeiten in Erwägung gezogen werden könnten. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Exponaten, die das künstlerische Hochgefühl und die Begegnung fremder Kulturen während siegesreichen Entdeckerzeiten dokumentieren. Aus Deutschland sind die wichtigsten Maler Hans Holbein, Albrecht Dürer und Lucas Cranach, die in der Ausstellung zu sehen sind. Die meisten Ausstellungsstücke stammen allerdings aus den 1834 staatlich vereinnahmten Werken aus Kirchen und Klöstern, was den musealen Schwerpunkt auf sakrale Kunst erklärt. Viele Altarbilder sind allerdings nur von durchschnittlicher Qualität, während die schwangere Maria oder erheiternde Heiligenfiguren durchaus faszinierend und beeindruckend wirken können.

9. Sintra

Nach Sintra reisten auch im 19. Jahrhundert bereits wohlhabende Lissabonner mit der Pferdekutsche an zur Erholung und zum allgemeinen Amüsement. Die reiche Gesellschaft baute sich hier prächtige Sommerresidenzen und traf sich in noch heute bestehenden Hotels und Restaurants.

Viele Dichter und Denker wie Lord Byron oder Hans Christian Andersen besuchten diesen herrlichen Ort, um sich zu erholen. Der deutschstämmige Prinzgemahl Ferdinand von Sachsen-Coburg-Gotha hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht ein Märchenschloss und eine weitläufige Parkanlage hier zu errichten.
Wenn man ins Ortszentrum gelangt, passiert man zunächst das neomanuelinisch verspielte Rathaus, welches aus dem frühen 20. Jahrhundert stammt.

Auf der Turmspitze thront eine Sphärenkugel, das Symbol der Seefahrt. Unterhalb des Parque da Liberdade verläuft eine Straße vorbei an einer hübsch mit Kacheln verzierten Quelle weiter zu dem verschachtelten Nationalpalast mit seinen zwei markanten konischen 33 m hohen Türmen, dem Wahrzeichen der Stadt. Es handelt sich hierbei um die Kamine der königlichen Küche, deren Bauweise auf maurische Tradition zurückgeht.

Palacio National de Sintra
Das ist das einzige in Portugal vollständig erhaltene mittelalterliche Herrscherhaus, basierend auf den Fundamenten einer maurischen Wohnburg aus dem 10. Jahrhundert. Sofort nach der kampflosen Machtübernahme beanspruchte der König Afonso Henriques 1147 die Anlage für sich. In den folgenden Jahrhunderten bauten, erweiterten und erneuerten die Könige den Palast entsprechend dem jeweiligen Zeitgeist, wobei die wichtigsten Bauabschnitte in das Zeitalter der Entdeckungen fielen. Anfang des 15. Jahrhunderts erneuerte Joao I. das Hauptgebäude, um es als Sommerresidenz zu nutzen.

Ein Jahrhundert später ergänzte König Manuel I. einige Nebengebäude und die Küchenanlage und veränderte die Innenausstattung. Zentrale Bauelemente des Palastes überstanden das Erdbeben, doch mussten im 18. und 19. Jahrhundert weitreichende Renovierungsarbeiten vollzogen werden. Die langandauernde Bauzeit führte dazu, dass eine reizvolle Vielfalt der unterschiedlichen Baustile entstanden ist, deren verbindendes Element herrliche Azulejos im maurischen, spätgotischen und Renaissancestil sind.

Die Paläste von Sintra bieten bereits seit 1957 die einzigartige Kulisse für ein Musik.-und Balletttfestival. Im Juni und Juli bringen portugiesische und internationale Künstler insbesondere Klassik zur Aufführung. Hierbei bildet der Palacio Nacional das Zentrum.

Castelo dos Mouros
Um hinauf zum Maurenkastell und zum Pena-Schloss zu gelangen, muss man ca. eine Stunde einen ziemlich steilen und felsigen Berg hinauf gehen. Hierfür sind Schuhe mit Profilsohlen dringend anzuraten. Leichter und bequemer gelangt man mit dem Bus oder traditionell mit der Pferdekutsche hinauf.
Bereits von weitem sind die zinnenbesetzten Mauern und Türme des Castelo dos Mouros zu erblicken, die eine Folge romantischer Weltanschauung sind. Die frühe Befestigungsanlage stammt aus dem 8. Jahrhundert und drohte zu verfallen, bis Ferdinand II. die Ruinen konservieren ließ, ohne jedoch an einen vollständigen Wiederaufbau zu denken. Vom Weg, der über den doppelten Mauerring führt, hat man eine fantastische Aussicht über die Atlantikküste.

Palacio da Pena
Es gibt unterschiedliche Meinungen über den Pena-Palast, welcher von „oh je eine frühes Disneyland“ bis zur Begeisterung über eine fantastisches Bauwerk reicht. Ursprünglich stand hier ein Hieronymitenkloster von 1513, welches Mitte des 18. Jahrhunderts aufgegeben wurde. Ferdinand II.erteilte den Auftrag rund um die Klosterruine einen Palast zu errichten, dessen Bau von 1816-1885 andauerte und in dem sich sämtliche in Deutschland und Portugal bekannte Baustile wiederfinden lassen. So verbinden sich übergangslos Renaissance und Gotik, Klassizismus und Rokoko,arabische und asiatische Stilelemente miteinander. Exemplarisch steht das Anwesen für eine romantische Baukunst, die einen wilden Stilmix vorzuweisen hat, der die gewohnte Vorstellung sprengt und sich doch im Pena-Palast zu einer überraschenden Einheit zusammen fügt.

Der Palast diente der königlichen Familie bis zur bürgerlichen Revolution 1910 als Feriensitz, dessen erlesene Einrichtungen die revolutionären Unruhen überdauerte. Heute ist ein Rundgang durch die königlichen Repräsentationsräume und privaten Gemächer möglich.
Die Aussichtsterrasse und der umlaufende Wehrgang bieten eine herrliche Aussicht auf den Atlantik und Lissabon.

Parque da Pena
Waren doch die Fußwege durch den Park bis hier hinauf etwas beschwerlich und anstrengend, so werden diese hier oben zu bequemen Spazierwegen. Eine nicht ganz maßstabgetreue Karte erhält man mit dem Kauf der Eintrittskarte. Für Besucher,die größere Wanderungen anstreben, gibt das Tourismusamt in Sintra gerne Flugblätter mit markierten Wanderwegen auf Nachfrage heraus. Durchaus empfehlenswert ist der halbstündige Weg durch Nadelwälder zu dem höchsten Punkt des Gebietes, dem 529 m hohen Cruz Alta, wo man einen herrlichen Rundblick genießen kann. Ebenfalls lohnenswert für einen Spaziergang ist der wilde Farngarten der Königin Feteira da Rainha, die neoarabisch gestaltete Quelle der Singvögel Fonte dos Passarinhos und die von schwarzen Schwänen und weißen Enten bewohnten Seen.

Ihren Namen soll Sintra von der Mondgöttin Cynthia der Mondgöttin erhalten haben. Auch das Schatten spendende Gebirge stand unter ihrem Einfluss und wird Mondhügel, Monte de Lua, genannt. Der Prinzgemahl Ferdinand forstete den Wald im 19. Jahrhundert mit Bäumen und Pflanzen auf, die er aus allen Kontinenten herbeischaffen ließ. Eine bereits von weitem sichtbare Statue des Barons von Eschwege, dem nordhessischen Erbauer des Pena Palastes, ist in dem angelegten Gartenbereich sichtbar. Amerikanische Lebensbäume mit voluminösem Wurzelwerk, sowie lichte Farnwälder und rote Kamelien machen die exotische Gestaltung der angelegten Grünfläche aus.

Convento dos Capuchos
Das Kloster gilt als Beispiel für den in Portugal seit dem 16. Jahrhundert weit verbreiteten zu tiefst gelebter Religiosität, die sich dem Vernunftglauben, Herzensfrömmigkeit und tätiger Nächstenliebe als entscheidende christliche Haltung betont (Pietismus). Das Kloster befindet sich versteckt im artenreichen Wald am südlichen Rand der Serra von Sintra und ist nur mit dem Auto über die Nebenstraße 247-3 zu erreichen.Es ist eine schlichte prunklose Bauweise. Hinter dem einfachen Portal befinden sich winzige Klosterzellen. Die Eingänge waren so niedrig gebaut, dass man auf Knien rutschen musste, um diese zu passieren. Mit Korkrinde wurden die Klosterräume von Innen ausgekleidet, um Schutz vor Feuchtigkeit und winterlicher Kälte zu ermöglichen. Nur die mit blauen Kacheln ausgeschmückte Kapelle brachte den Glaubensbrüdern etwas Pracht in ihren streng strukturierten Alltag.


10. Torre de Belem

Zur Verteidigung der Tejo-Mündung wurde er einst gebaut. Außerdem gab er durch ein Leuchtfeuer die Einfahrt für Schiffe nach Lissabon an und diente zur Orientierung. Im 18. Jahrhundert überstand er das schwere Erd.-und Seebeben nahezu unbeschadet und ist heute zum Wahrzeichen Lissabons ernannt worden und ist wohl mit das berühmteste Bauwerk ganz Portugals. Auch die UNESCO hat den Torre de Belem 1983 zum Weltkulturerbe erklärt.

Eigentlich war er als Leuchtturm und Verteidigungsfestung für den Hafen von Restelo gedacht. Manuel I.ließ den Turm 1515 am Ufer einer vorgelagerten Insel errichten. Alte Aufzeichnungen belegen, dass die Torre de Belem noch weitab vom Festland mit Wasser des Tejo umspült war. Ein damals schon älterer Turm auf der gegenüberliegenden Seite und der Festungsturm von Belem sollten optimalen Hafenschutz bieten. Da sich das Ufer im Laufe der Zeit verlagert hat, steht der Turm heute auf dem Festland direkt am Fluss.

Ein Steg führt heute über das künstlich angelegte Wasserbecken zum Eingang des Turmes. Francisco de Aurruda, der zu den berühmtesten Baumeistern des manuelinischen Stils gehörte, war der Architekt. Bei seinem älteren Bruder hatte er gelernt und eine Zeit lang in Nordafrika gearbeitet.
Er wusste demnach über die arabische Bauweise Bescheid, was einer der Gründe gewesen sein kann, warum er offensichtlich maurische Einflüsse einarbeitete, was in der Art seiner Gestaltung ersichtlich ist.

Die Torre de Belem hat viele geschichtsträchtige Ereignisse überstanden, wie beispielsweise die Eroberung der Spanier 1580, die mit dem Turm begann und deren Herrschaft dann 60 Jahre andauerte. Zu der weiteren Anlage gehören der vierstöckige Turm und eine dem Fluss zugewandte Bastion auf sechseckigem Grundriss. Es wurde bewusst die Form eines stumpfen Schiffsbugs gewählt, der sich ins Wasser erstreckt. Zur Seeseite hin ist die Hauptfassade der Festungsanlage ausgerichtet.

Das vorgelagerte Bollwerk lässt Rückschlüsse ziehen, dass es sich hierbei um eine Festungsanlage handelt. In die umstehenden Mauern sind Schießscharte eingelassen, wobei die Seiten der Bastionsfläche mit Zinnen ausgestattet sind, die aus einer Aneinanderreihung von Wappen gebildet werden. An den Ecken sind kleine Wachtürme mit Kuppeln nach arabischem Vorbild eingearbeitet.

Die selben Elemente sind an den Außenwänden des viereckigen Turms zu erkennen. Die kleinen Kuppeltürme befinden sich oben auf den vier Ecken, wobei nur zwei Erkertürme weiter unten die gleiche Form wieder auftaucht. Die Balustrade des Turmumgangs wird wiederum von einem Zinnenkranz aus nebeneinander aufgereihten Wappen gebildet. Die oberste Plattform des Turmes ist von kleinen Zinnen mit pyramidenförmigen Helmen ausgestattet.

Die doppelbogigen Fenster, die kleinen Austritte, sowie eine siebenbogige Loggia auf der dem Fluss zugewandten Seite lassen venezianische Assoziationen aufkommen. Darunter befindet sich wiederum das Christuskreuz. Die Statue diente zum Schutz auf den Weltmeere, eine gotische Marienstatue befindet sich auf der Bastionsfläche.

An dieser Stelle war zu damaliger Zeit ein Leuchtfeuer errichtet worden. Sehr offensichtlich sind die vielen typischen Elemente manuelinischer Verzierungskunst. Die Zinnen bestehen aus Wappen und das Kreuz der Christusritter ist in die Geländer eingearbeitet. Das portugiesische Wappen ist an der Hauptfassade zu erblicken. Den ganzen Turm umschlingt ein steinernes Seil, welches zur Landseite einen Knoten bildet. Weitere Schiffstaue bilden eine waagerechte Gliederung. Manuelinische Baukunst ist an vielen Säulen, Spitzen und organischen Bauelementen auch die des Baldachin der Madonnenfigur zu erkennen.

Strände & Sport in Lissabon

Baden kann man an den Küsten nördlich, westlich und südlich von Lissabon. Die besten Strände befinden sich nördlich und südlich der Tejomündung. An der Costa do Sol gibt es überwiegend Buchten mit angenehmen Stadtstränden. An der Costa de Lisboa findet man hervorragende kilometerlange Sandstrände vor, die sich ideal für einen Tag am Meer anbieten und Erholung und Badespaß versprechen.

Die Lissabonner fahren im Sommer auch gerne an die Küste südlich von Setubal auf der Halbinsel Troia. An bewachten Stränden zeigen Flaggen an, ob gefahrloses Baden möglich ist. Grundsätzlich wird vor den Gefahren beim Baden im Atlantik gewarnt. Ganz besondere Vorsicht ist an der Costa de Caparica und am Strand von Guincho geboten, denn hier gibt es nicht zu unterschätzende Strömungen. Viele, vor allem abgelegene Strände sind auch im Sommer, also in der Hauptsaison nicht beaufsichtigt.

An den Stränden in und um Estoril kann man Windsurfen, wobei der Strand von Carcavelos gut für Anfänger geeignet ist. Der Strand von Guincho ist eine wahre Herausforderung für Könner. Geübte Wellensurfer treffen sich am Strand von Costa da Caparica. Für Anfänger ist der Strand von Caracavelos gut geeignet.
Segeln kann man in der Umgebung von Lissabon vor allem in Cascais, Estoril und Sesimbra. An zahlreichen Orten vermieten Segelclubs Boote und bieten Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an.

Beliebte Joggingstrecken sind die asphaltierten Abschnitte am Tejo-Ufer zwischen Alcantara und Belem und weiter draußen zwischen Estoril und Cascais. Diese Strecken kann man ebenso gut zum Walken nutzen.

Auf der Uferpromenade im Praque des Nacoes wird ebenfalls gerne gejoggt, was allerdings eine kürzere Strecke ausmacht. Wenn man gerne in Lissabon Rad fahren möchte, dann bietet sich das Tejo-Ufer an. Zwischen Alcantara und Belem werden Fahrräder vermietet. Skaten kann man gut auf dem asphaltierten Tejo-Ufer zwischen Alcantara und Belem, aber auch außerhalb der Stadt zwischen Estoril und Cascais.

Tai Chi ist für jeden geeignet. Bei gutem Wetter trifft man sich Sonntagvormittag auf der Wiese neben der Torre de Belem. Viele der größeren und nicht unmittelbar im Zentrum Lissabons gelegenen Hotelanlagen haben Tennisplätze, insbesondere in der Umgebung von Cascais und Estoril.

Bereits seit 1890 spielt man in Portugal Golf, damals wurde als zweiter Golfplatz überhaupt in ganz Europa- der Oporto Golf Club gegründet. Mittelerweile gibt es mehr als 50 Golfplätze mit den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden und es kommen ständig neue Anlagen hinzu. Ca. 10 Plätze gibt es in der Umgebung von Lissabon.In Lissabon gibt es zwei große Fußballclubs:Benfica und Sporting. Wer sich für Fußball interessiert sollte ins Stadion gehen und sich ein Spiel anschauen. Hier ist die Stimmung gut und die Zuschauer fiebern mit, schimpfen aber auch leidenschaftlich. Saisonstart ist im August und das Saisonende ist im Juli. Von Sporting gibt es noch ein Museum für Sportbegeisterte. Es befindet sich im Estadio Jose Alvalade und ist durchaus sehenswert.

 

 

 

Hotel &  Flug Lissabon

Flüge nach Lissabon


Nach Lissabon besteht ein engmaschiges Netz an Flugverbindungen unter anderem bedienen Lufthansa, die portugiesische Lufthansa TAP, Swiss und alle wichtigen Charter- und Billigfluggesellschaften die portugiesische Hauptstadt. Dabei ist es durchaus möglich auch bei den Linienfliegern, dass bei früher Buchung oftmals überraschend preiswerte Tarife angeboten werden, die den Flug zur günstigen Anreisemöglichkeit machen.

Mögliche Schnäppchen findet man auch bei Verbindungen über Madrid, Amsterdam oder Paris. Der Flughafen Aeroporto de Lisboa befindet sich am nördlichsten Stadtrand. Es gibt zwei Terminals in benachbarten Gebäuden, die durch einen Shuttle miteinander verbunden sind. Fast alle Maschinen landen an Terminal 1, Terminal 2 ist vor allem easy Jet vorbehalten.

Weiterreise in Lissabon

Wenn sie mit der Metro in die Stadt fahren möchten, dann nehmen Sie die rote U-Bahnlinie, diese fährt zwischen 6:30 Uhr und 1 Uhr nach Sao Sebastiao. Dort gibt es die Umsteigemöglichkeit in die blaue Linie Richtung historisches Zentrum. An der Zwischenstation Alameda besteht die Umsteigemöglichkeit zur grünen Linie, welche ebenfalls ins Zentrum fährt. Die Fahrtkosten betragen 1,30 Euro zzgl. 0,50 Euro für das Ticket.

Falls Sie mit dem Flughafenbus in die Stadt gelangen möchten, dann nehmen Sie den Aero-Bus. Dieser fährt am Ausgang des Ankunftsterminals täglich zwischen 7:45 und 22:30 Uhr im 20 Minuten Takt über die Praca Marques de Pombal und Rossio zum Cais do Sodre. An den jeweiligen Haltestellen werden die wichtigsten Hotels ausgerufen. Der Fahrschein wird an der Haltestelle gekauft und gilt auch für alle anderen Busse und Straßenbahnen und kostest ca. 3,50 Euro. Ein zusätzlicher AeroShuttle fährt die Hotels an, die Richtung Bahnhof Sete Rios liegen (7:30 - 22:00, ca.3,50 Euro).

Mit dem Taxi in die Stadt zu gelangen, kostet die Fahrt ins Zentrum etwa 10 bis 16 Euro inklusive Gepäckzuschlag. Sie sollten allerdings bei den lizenzierten Taxifahrern vorsichtig sein, da einige eine sehr „kreative“ Art in der Berechnung ihrer Dienste veranschlagen. Deswegen ist es ratsam, sich gegebenenfalls die Berufskarte catao profissional zeigen zu lassen und auf die Ausstellung einer Quittung zu bestehen, auf der das Autokennzeichen des Taxifahrers vermerkt sein sollte. Spätestens wenn Sie Hilfe an der Hotelrezeption holen senken die Fahrer ihre Preise auf die korrekte Höhe.

Wenn Sie sich diesen Ärger von vorn herein lieber ersparen möchten, gibt es die Möglichkeit am Informationsschalter im Flughafengebäude ein Taxivoucher ab 16 Euro zu erwerben.

Übernachten in Lissabon

Hotels

In Portugal sind Hotels offiziell nach ihrer Ausstattung in fünf Kategorien eingeteilt. Die Skala reicht vom Luxushotel mit fünf Sternen bis hin zum Hotel für bescheidene Ansprüche mit nur einem Stern. Erhebliche qualitative Unterschiede bestehen innerhalb der einzelnen Kategorien. Pensao, Residencial, Estalagem,

Viele kleinere Pensionen die sogenannten pensoes oder Einzahl pensao gibt es in Lissabon. Viele dieser Pensionen unterscheiden sich nicht wesentlich von Hotels im unteren preislichen Niveau, sind sogar oftmals noch wesentlich günstiger. Normalerweise sind Pensionen in vier Preiskategorien eingeteilt, wobei auch einige Häuser nicht klassifiziert sind. Eine Residencial ist im Preis und Komfort vergleichbar mit einer Pension. Eine Estalagen ist eine kleine Pension im Bereich der höheren Kategorie mit höchst anspruchsvollem Komfort, die sich oftmals in historischen Gebäuden befinden.

Pousadas

Es gibt im Lissabonner Großraum und in direktem Umland insgesamt drei Pousadas. Pousadas sind staatlich geführte Hotels,die in Schlössern, Klöstern, Burgen aber auch in modernen Bauten untergebracht wurden. Die Inneneinrichtung ist immer sehr erlesen manchmal auch antik. Es sind immer besondere Orte, wie kunsthistorisch bedeutende Plätze, in landschaftlich außergewöhnlich schönen Gegenden, die in ziemlich exponierter Lage eingerichtet sind. Die drei sich in direkter Umgebung von Lissabon befindlichen Pousadas sind in sehr schönen historischen Gebäuden eingerichtet. Die Pousada Dona Maria I ist in einem Teil des Schlosses von Queluz, die Pousada de Palmela ist in einem ehemaligen Kloster untergebracht und die Pousada de Sao Filipe ist in einer alten Burg zu finden.

Für portugiesische Verhältnisse sind die Übernachtungspreise ziemlich hoch. Da zahlt man schon in der Hochsaison (Juli bis September) für ein Doppelzimmer mit Frühstück 165 bis 220 Euro. Die Einzelzimmer sind nur geringfügig günstiger. Eine rechtzeitige Reservierung wird dringend empfohlen, da es auch nur wenige Zimmer gibt.


Jugendherbergen

Es gibt in und im Umkreis von Lissabon drei Jugendherbergen (Pousadas de Juventude). Es gibt keine Altersbegrenzung in portugiesischen Jugendherbergen. Im Durchschnitt ist die Aufenthaltsdauer auf acht aufeinanderfolgende Nächte begrenzt. Falls keine Reservierungen vorliegen, kann der Aufenthalt auch verlängert werden. Vor allem in der Hauptsaison im Juli bis August sollte man über die „Movijovem „ der zentralen Reservierungsstelle in Lissabon reservieren.

Camping

Im Stadtwald, dem Florestal de Monsanto, der sich westlich von der Innenstadt befindet hat Lissabon einen Campingplatz. Es gibt Busverbindungen, die teilweise direkt fahren, wobei man manchmal doch auch in den Vorortzug umsteigen muss, um in das Stadtzentrum zu gelangen. Im Übrigen besteht eine Direktverbindung zum internationalen Bahnhof Oriente, welcher sich im Osten der Stadt befindet. Es gibt in der weiteren Umgebung von Lissabon noch andere Campingplätze wie beispielsweise in der Nähe der Ortschaften Cascais, Sintra, Mafra und Costa da Caparica.

Der sogenannte Roteiro Campista ist ein guter, jährlich aktualisierter Campingführer. Außerdem bietet ebenfalls der ADAC eine umfangreiche Informationsquelle über Ausstattung und Lage bestimmter Campingplätze an, die durchaus zu empfehlen sind.

Zimmervermittlung

Viele Hotels und preiswerte Pensionen gibt es im Zentrum von Lissabon links und rechts des Rossio und der Avenida da Liberdade. Besonders in den Sommermonaten kann es allerdings durchaus kompliziert werden die passende Unterkunft zu finden, insbesondere nach 18:00 Uhr wird es zunehmend schwierig, da alles ausgebucht ist. Am schnellsten sind die Zimmer im unteren und mittleren Preissegment ausgebucht. Vor Ort ist dann gerne die Touristen- Information im Palacio Foz (Auskunft) dabei behilflich doch noch ein Zimmer zu bekommen. Es ist aber grundsätzlich ratsam immer im Voraus ein Zimmer zu reservieren.


Top-10 Sehenswürdigkeiten in Lissabon

1. Alfama

Alfama ist Lissabons ältestes Stadtviertel und befindet sich unterhalb des Castelo de Sao Jorge am Südhang des Burghügels. Es ist ein wahres Labyrinth aus Gassen und Treppen, welche teilweise noch aus maurischen Zeiten Bestand haben und auch bei dem verheerenden Erdbeben von 1755 nur geringfügig beschädigt wurde. Es ist eine einzigartige Atmosphäre, die die Besuche hier vorfinden. Einige Fundamente der Häuser dieses Stadtteils sind noch aus westgotischer Zeit. Von den Arabern wurde allerdings die gesamte Struktur geprägt, die man heute noch vorfindet. Es konnten zwar aus jener Zeit keine Häuser erhalten werden, aber die Anordnung des unübersichtlichen Straßen und Gassengewirrs sind geblieben. Der Name Alfama weist auf arabische Herkunft hin und wird vermutlich von dem Wort „al-Hama“abgeleitet ,was die hier ehemals sprudelnde Thermalquelle meint.

2. Elevador do Carmo

Als Verbindung zwischen der Unterstadt und dem Chiado in der Oberstadt gebauter Fahrstuhl ist der Elevador do Carmo eine typische Elekrtokonstruktion. Dieser wurde von Raoul Mesnier de Ponsard in der Zeit zwischen 1898 und 1901 gebaut und am 31. August 1901 eingeweiht.

Zwei Kabinen fahren in dem Turm auf und ab, wo jeweils 25 Personen in jeder Kabine Platz finden. Für die Gestaltung des Fahrstuhls wurden neugotische, teilweise sehr filigrane Gestaltungselemente verwendet.

Der Elevador do Carmo ist mit Sicherheit der aufwendigste,aber auch der auffälligste aller Aufzüge, die ein Verkehrsmittel in dieser doch so hügeligen Stadt darstellen. Es gibt mehrere Möglichkeiten warum man den Elvador do Carmo nutzt, zum Einen wenn man oben über den Verbindungsweg ins Bairro Alto gehen möchte, oder aber man nutzt ihn, um nach ganz oben auf die Aussichtsplattform zu gelangen und einfach einen fantastischen und außergewöhnlichen Blick auf das Zentrum und die darunter befindlichen Straßen, die sich unterhalb des Aufzugs befinden, zu erlangen.

Auf der Fußgängerbrücke zum Largo do Carmo gibt es ein kleines Restaurant mit schönem Blick und ganz oben befindet sich ein Cafe, von dem man einen noch weitreichenderen Blick auf den Rossio, die rechtwinklige Straßenanlage der Baixa, und das gegenüberliegende Castelo de Sao Jorge, die Kathedrale Se Patriarcal, den Tejo und bei ungetrübter Weitsicht sogar bis zur Serra da Arrabida hat. Die Ruine der Igreja do Carmo kann man auf der Rückseite des Fahrstuhls betrachten.


3. Convento da Madre de Deus

Das durchaus sehenswerte Convento da Madre de Deus befindet sich östlich vom Stadtzentrum gelegen. In einigen Räumen des Klosters ist ein Fliesenmuseum, das Museu Nacional do Azulejo eingerichtet. Nur im Rahmen eines Museumsbesuchs können Kloster und Kirche besucht werden. Das Kloster Madre de Deus wurde 1509 von Königin Leonor gegründet und über die Jahrhunderte mit kostbaren Kachelbildern ausgeschmückt. 1980 ist das weltweit einzigartige Museu Nacional do Azulejo eingezogen und dokumentiert die stilistische Weiterentwicklung der Kachel in Portugal.Über eine Zeitspanne von sechs Jahrhunderten spannt sich der Bogen von den ältesten Mudejarkacheln zu bunten Kacheln der Renaissance, den Blau-weißen der Barockzeit und weiter zur Kachelkunst in den Metrostationen unserer heutigen Tage.

Besonders sehenswerte Glanzpunkte der Sammlung sind das polychrome Altarbild Nossa Senhora da Vida, welches 1580 entstand sowie eine 23 m lange Stadtansicht aus dem Jahr 1700, die Lissabon vor der Verwüstung durch das Erdbeben zeigt. Die Barockkirche Madre de Deus ist prachtvoll mit flämischen Kachelbildern aus dem 17. Jahrhundert ausgestattet, die restaurierten Gemälde und der umfangreich vergoldete Holzschmuck untermalen die königlich feierliche Atmosphäre. In der ehemaligen Klosterküche befindet sich eine Cafeteria, die über einen ausgesprochen schön begrünten Innenhof verfügt und sich sehr gut für eine Pause eignet.

4. Palacio Nacional de Mafra

Der außerordentlich große Komplex kann durchaus mit Superlativen beschrieben werden. Die Palastanlage hat eine Länge von 251m und eine Breite von 221m auf einem ungefährem quadratischen Grundriss und bedeckt eine Gesamtfläche von 40. 000 Quadratmetern, hat 1200 Säle und soll insgesamt mehr als 4500 Fenster und Türen haben. Der Saal im ersten Stockwerk erstreckt sich ohne Unterbrechung auf 250m. 300 Mönche und 150 Nonnen bewohnten die Klosterräume.

Kühle barocke Pracht zeigt der Palast von Mafra und demonstriert ein Höchstmaß an Verschwendungssucht sowie absoluten Machtentfaltung, wenn man sich dieses riesige Bauwerk so betrachtet. Die finanziellen Mittel standen durch die Goldminen in Brasilien zur Verfügung. Heute zugänglich sind die Basilika sowie im Rahmen von Führungen Teile der einstigen Königsgemächer und Räumlichkeiten des Klosters.

Von Joao V. und seiner Frau Maria Anna von Österreich wurde der Palacio National de Mafra aufgrund eines abgelegten Gelübdes und aus Dankbarkeit für die Geburt eines Thronerben 1717 in Auftrag gegeben. Nach nur 13 Jahren Bauzeit war der Palast bereits 1730 eingeweiht. Bis 1750 erfuhr der Komplex aber noch erhebliche bauliche Veränderungen.

5. Museu Calouste Gulbenkian

1964-1969 entstand das Gebäude mit 25000 Quadratmetern. Da Gulbenkian sehr Vielseitig kunstinteressiert war, beläuft sich seine Sammlung auf ein außergewöhnlich breites Spektrum an Kunstobjekten aus allen Epochen.

Ein drei Meter hohes Bronzebildnis steht zur Praca de Espanha, welches Calouste Gulbenkian vor einem steinernen Horusfalken zeigt.

6. Mosteiro dos Jeronimos

Eines der berühmtesten Bauwerke Portugals erstreckt sich in Belem parallel zum Tejo-Ufer. Es war das ehemalige Kloster der Hieronymiten. Gemeint ist das durchaus prachtvolle Bauwerk der Mosteiro dos Jeronimos. Seit 1983 gehört es zum Weltkulturerbe und steht unter dem Schutz der UNESCO. Ein imposantes Bauwerk und gleichzeitig der größte Touristenmagnet der portugiesischen Hauptstadt, wenn nicht sogar des ganzen Landes.

Für ein goldenes Zeitalter Portugals, steht das Kloster der Hieronymiten als Symbol für seinen wirtschaftliche und kulturelle Blüte, wo auch große Seefahrten auf den Weltmeeren wie auch die Entdeckung und Eroberung anderer Kontinente zu Macht und Reichtum führten.

Zunächst einmal zu der kuriosen Geschichte ,warum der Bau des Hieronymusklosters zu einer Niederlage der portugiesischen Krone wurde. Manuel I., der Auftraggeber verfolgte ganz eigene imperiale Ziele, versuchte er doch den Hieronymusorden nach Lissabon zu holen, in dessen Klosterkirchen traditionell spanische Könige begraben wurden. Aber auch mit seiner Heiratspolitik versuchte er maßgeblich Einfluss zu nehmen , indem er gleich drei spanische Prinzessinnen zum Altar führte. Schlussendlich war er nämlich derjenige, der die spanische Krone für sich beanspruchte und nichts unversucht lies diese zu bekommen.

Spanische Könige taten es ihm gleich und heirateten ebenfalls portugiesische Prinzessinnen, womit dann letztendlich der Spanier Philipp II., Sohn von Manuels Lieblingstochter Isabel, erinnerte er doch den Großvater daran, dass er nun den Machtanspruch im Jahr 1580 für sich suchte und dann schlussendlich fand. Denn nun konnte er seine Macht auf Portugal ausweiten.

Am 6. Januar 1502 fand die offizielle Grundsteinlegung des Mosteiro dos Jeronimos statt, was den religiösen Wunsch widerspiegelt, die Ungläubigen der neu eroberten Länder zum christlichen Glauben zu bekehren, genau wie es den Heiligen Drei Königen an der Krippe Jesu erging. Faszinierend schön erstrahlt der frei stehende Sakralbau aus hellem Sandstein unter dem oftmals blauem Himmel.Unter der Leitung von fünf Baumeistern und in sieben Jahrzehnten entstand die berühmte Anlage und markiert den anschaulich den Übergang von der Gotik zur Renaissance.

Zum Glanzstück des reichhaltig manuelinischen Baustils machen Kirche und Kreuzgang durch vielfältig orientalisch beeinflusste Steinmetzarbeiten die hohe handwerkliche Kunst deutlich.

Im Zeichen gotischer Frömmigkeit steht noch ganz und gar das Werk im 32m hohen Südportal des Spaniers Joao de Castilho, der auch mit zahlreichen eigenartigen Verzierungen sein Werk ausgestaltet hat.

Über allem steht der Erzengel Michael, dann ist auch zentral die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind, umgeben von 18 Heiligen, Propheten und Kirchenvätern dargeboten. Heinrich der Seefahrer ist als einzig weltliche Figur auf dem Teilungspfeiler zu erkennen und lässt nur erahnen, was da an Verkörperung der weltlichen Machtdarstellung noch kommen mag. Wenig später machte sich Nicolas de Chanterene ans Werk und stellte das Westportal im Stil der Renaissance mit zentraler Darbietung des Königspaares und dem königlichen Wappen dar, um die weltliche Macht in den näheren Fokus zu rücken.

Die Hallenkirche Santa Maria erstreckt sich auf 92m Länge und eine Breite von 22m und zeigt dabei eine grandiose Leichtigkeit und Eleganz. Auf sechs mit Ornamenten verzierten Säulen, verzweigt sich das Kirchengewölbe in 25 m Höhe. Erst 1571 wurde der Renaisscance-Chor fertig gestellt. Er bringt durch eine Kassettendecke aus farbigem Marmor einen bisweilen fremden Akzent in die Kirche.

Von indischen Elefanten werden die Sarkophage von Manuel I. und anderen Königen aufbewahrt. Von der Empore, welche man über den Kreuzgang erreicht, hat man einen fantastischen Blick auf das Kircheninnere.

Der zweistöckige Kreuzgang von 55m Seitenlänge gleicht einem orientalischen Palasthof. Der Übergang zwischen spätgotischem Erdgeschoss und dem Obergeschoss der Renaissancezeit verläuft dank vielfältig eingemeißelten Fabelwesen, Pflanzen und schmückenden Ornamenten sehr harmonisch. Sehr eindrucksvoll ist der mit polychromen Kacheln aus dem 17. Jahrhundert stammende und schön ausgestattete Speisesaal, aber auch das vergleichsweise einfache Grabmal von Fernando Pessoa ist durchaus sehenswert.

7. Palacio Nacional de Queluz

Der Palacio Nacional de Queluz ist eine im Rokoko-Stil von Versailles erbaute königliche Sommerresidenz aus dem 18. Jahrhundert. Den ebenfalls französisch angepassten französische Geschmack findet man auch im Innenbau und bei den Einrichtungsgegenständen wieder. Für staatliche Empfänge wird auch heute noch der Thronsaal mit seinen mächtigen Kristallleuchtern genutzt. Es kommt nicht selten vor, dass Staatsgäste auch im luxuriösen Palasthotel nächtigen und ebenfalls im hauseigenen Restaurant speisen, welches in der ehemaligen Schlossküche eingerichtet ist.

Es steht auch anderen Besuchern frei, sich hier eine Unterkunft im Hotel zu ermöglichen, allerdings muss dies im Vergleich zu den Politikern gegen Bezahlung geschehen. Besonders schön sind die geometrisch französisch inspirierten Gartenanlagen, wo es faszinierende sprudelnde Springbrunnen und gradlinige Wasserläufe gibt, die die Grünflächen und Blumenbeete durchlaufen. Mit blau-weißen Azulejos sind die im Park befindlichen Sitzbänke verziert, die zum Ausruhen einladen.
Leider sind im direkten Umland viele Hochhäuser, die das erhabene Ambiente etwas beeinträchtigen. Zu noch königlichen Zeiten gab es hier im Schlossgarten feierliche Sommerkonzerte vor verträumter Kulisse, die heute bedauerlicherweise nicht mehr gegeben ist.

8. Museu Nacional de Arte Antiga

In dem 1690 von Grafen Alvor erbauten Palast, der später auch zeitweise Familie Pombals gehörte, ist seit 1884 das Nationalmuseum für Alte Kunst untergebracht. Das Museu Nacional de Art Antiga ist ein sehr beeindruckendes Museum, das neben einer umfangreichen Gemäldegalerie eine Sammlung ägyptischer, griechischer und römischer Skulpturen, Keramiken- und Porzellan sowie herrliche Silber.- und Goldschmiedearbeiten ausstellt. Zur Museumskollektion gehören ebenfalls Werke der durchaus interessanten Namban-Kunst.

Wahre Kunstliebhaber zieht bereits ein einziges Kunstwerk in das landesweit bedeutendste Museum für alte Kunst. Es handelt sich bei dem Meisterwerk um ein dreigliedriges Altarbild „ Die Versuchung des Heiligen Antonius“ von Hieronymus Bosch. Sie sollten sich mit der genaueren Betrachtung genügend Zeit lassen, da es viel in dem surrealistisch anmutendem Bild zu entdecken gibt. Der Heilige wird von allen Seiten von bösen Dämonen bedroht und bildet eine zerrissene und gleichsam verängstigte Welt ab. Die menschliche Seele wird von grausamen Fabelwesen bedroht. Verführerische Damen und Dämonen führen auf unterschiedlichste Weise den Heiligen in Versuchung, welcher von einer Feuerbrunst umgeben ist. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass dem Europäer nicht nur Ruhm und Ehre zu teil wurde, sondern auch tiefe Verunsicherung sich in der menschlichen Seele auszubreiten schien.

Im Hintergrund ist ein Segelschiff oder ein fliegender Fisch zu sehen, so dass Fluchtmöglichkeiten in Erwägung gezogen werden könnten. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Exponaten, die das künstlerische Hochgefühl und die Begegnung fremder Kulturen während siegesreichen Entdeckerzeiten dokumentieren. Aus Deutschland sind die wichtigsten Maler Hans Holbein, Albrecht Dürer und Lucas Cranach, die in der Ausstellung zu sehen sind. Die meisten Ausstellungsstücke stammen allerdings aus den 1834 staatlich vereinnahmten Werken aus Kirchen und Klöstern, was den musealen Schwerpunkt auf sakrale Kunst erklärt. Viele Altarbilder sind allerdings nur von durchschnittlicher Qualität, während die schwangere Maria oder erheiternde Heiligenfiguren durchaus faszinierend und beeindruckend wirken können.

9. Sintra

Nach Sintra reisten auch im 19. Jahrhundert bereits wohlhabende Lissabonner mit der Pferdekutsche an zur Erholung und zum allgemeinen Amüsement. Die reiche Gesellschaft baute sich hier prächtige Sommerresidenzen und traf sich in noch heute bestehenden Hotels und Restaurants.

Viele Dichter und Denker wie Lord Byron oder Hans Christian Andersen besuchten diesen herrlichen Ort, um sich zu erholen. Der deutschstämmige Prinzgemahl Ferdinand von Sachsen-Coburg-Gotha hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht ein Märchenschloss und eine weitläufige Parkanlage hier zu errichten.
Wenn man ins Ortszentrum gelangt, passiert man zunächst das neomanuelinisch verspielte Rathaus, welches aus dem frühen 20. Jahrhundert stammt.

Auf der Turmspitze thront eine Sphärenkugel, das Symbol der Seefahrt. Unterhalb des Parque da Liberdade verläuft eine Straße vorbei an einer hübsch mit Kacheln verzierten Quelle weiter zu dem verschachtelten Nationalpalast mit seinen zwei markanten konischen 33 m hohen Türmen, dem Wahrzeichen der Stadt. Es handelt sich hierbei um die Kamine der königlichen Küche, deren Bauweise auf maurische Tradition zurückgeht.

Palacio National de Sintra
Das ist das einzige in Portugal vollständig erhaltene mittelalterliche Herrscherhaus, basierend auf den Fundamenten einer maurischen Wohnburg aus dem 10. Jahrhundert. Sofort nach der kampflosen Machtübernahme beanspruchte der König Afonso Henriques 1147 die Anlage für sich. In den folgenden Jahrhunderten bauten, erweiterten und erneuerten die Könige den Palast entsprechend dem jeweiligen Zeitgeist, wobei die wichtigsten Bauabschnitte in das Zeitalter der Entdeckungen fielen. Anfang des 15. Jahrhunderts erneuerte Joao I. das Hauptgebäude, um es als Sommerresidenz zu nutzen.

Ein Jahrhundert später ergänzte König Manuel I. einige Nebengebäude und die Küchenanlage und veränderte die Innenausstattung. Zentrale Bauelemente des Palastes überstanden das Erdbeben, doch mussten im 18. und 19. Jahrhundert weitreichende Renovierungsarbeiten vollzogen werden. Die langandauernde Bauzeit führte dazu, dass eine reizvolle Vielfalt der unterschiedlichen Baustile entstanden ist, deren verbindendes Element herrliche Azulejos im maurischen, spätgotischen und Renaissancestil sind.

Die Paläste von Sintra bieten bereits seit 1957 die einzigartige Kulisse für ein Musik.-und Balletttfestival. Im Juni und Juli bringen portugiesische und internationale Künstler insbesondere Klassik zur Aufführung. Hierbei bildet der Palacio Nacional das Zentrum.

Castelo dos Mouros
Um hinauf zum Maurenkastell und zum Pena-Schloss zu gelangen, muss man ca. eine Stunde einen ziemlich steilen und felsigen Berg hinauf gehen. Hierfür sind Schuhe mit Profilsohlen dringend anzuraten. Leichter und bequemer gelangt man mit dem Bus oder traditionell mit der Pferdekutsche hinauf.
Bereits von weitem sind die zinnenbesetzten Mauern und Türme des Castelo dos Mouros zu erblicken, die eine Folge romantischer Weltanschauung sind. Die frühe Befestigungsanlage stammt aus dem 8. Jahrhundert und drohte zu verfallen, bis Ferdinand II. die Ruinen konservieren ließ, ohne jedoch an einen vollständigen Wiederaufbau zu denken. Vom Weg, der über den doppelten Mauerring führt, hat man eine fantastische Aussicht über die Atlantikküste.

Palacio da Pena
Es gibt unterschiedliche Meinungen über den Pena-Palast, welcher von „oh je eine frühes Disneyland“ bis zur Begeisterung über eine fantastisches Bauwerk reicht. Ursprünglich stand hier ein Hieronymitenkloster von 1513, welches Mitte des 18. Jahrhunderts aufgegeben wurde. Ferdinand II.erteilte den Auftrag rund um die Klosterruine einen Palast zu errichten, dessen Bau von 1816-1885 andauerte und in dem sich sämtliche in Deutschland und Portugal bekannte Baustile wiederfinden lassen. So verbinden sich übergangslos Renaissance und Gotik, Klassizismus und Rokoko,arabische und asiatische Stilelemente miteinander. Exemplarisch steht das Anwesen für eine romantische Baukunst, die einen wilden Stilmix vorzuweisen hat, der die gewohnte Vorstellung sprengt und sich doch im Pena-Palast zu einer überraschenden Einheit zusammen fügt.

Der Palast diente der königlichen Familie bis zur bürgerlichen Revolution 1910 als Feriensitz, dessen erlesene Einrichtungen die revolutionären Unruhen überdauerte. Heute ist ein Rundgang durch die königlichen Repräsentationsräume und privaten Gemächer möglich.
Die Aussichtsterrasse und der umlaufende Wehrgang bieten eine herrliche Aussicht auf den Atlantik und Lissabon.

Parque da Pena
Waren doch die Fußwege durch den Park bis hier hinauf etwas beschwerlich und anstrengend, so werden diese hier oben zu bequemen Spazierwegen. Eine nicht ganz maßstabgetreue Karte erhält man mit dem Kauf der Eintrittskarte. Für Besucher,die größere Wanderungen anstreben, gibt das Tourismusamt in Sintra gerne Flugblätter mit markierten Wanderwegen auf Nachfrage heraus. Durchaus empfehlenswert ist der halbstündige Weg durch Nadelwälder zu dem höchsten Punkt des Gebietes, dem 529 m hohen Cruz Alta, wo man einen herrlichen Rundblick genießen kann. Ebenfalls lohnenswert für einen Spaziergang ist der wilde Farngarten der Königin Feteira da Rainha, die neoarabisch gestaltete Quelle der Singvögel Fonte dos Passarinhos und die von schwarzen Schwänen und weißen Enten bewohnten Seen.

Ihren Namen soll Sintra von der Mondgöttin Cynthia der Mondgöttin erhalten haben. Auch das Schatten spendende Gebirge stand unter ihrem Einfluss und wird Mondhügel, Monte de Lua, genannt. Der Prinzgemahl Ferdinand forstete den Wald im 19. Jahrhundert mit Bäumen und Pflanzen auf, die er aus allen Kontinenten herbeischaffen ließ. Eine bereits von weitem sichtbare Statue des Barons von Eschwege, dem nordhessischen Erbauer des Pena Palastes, ist in dem angelegten Gartenbereich sichtbar. Amerikanische Lebensbäume mit voluminösem Wurzelwerk, sowie lichte Farnwälder und rote Kamelien machen die exotische Gestaltung der angelegten Grünfläche aus.

Convento dos Capuchos
Das Kloster gilt als Beispiel für den in Portugal seit dem 16. Jahrhundert weit verbreiteten zu tiefst gelebter Religiosität, die sich dem Vernunftglauben, Herzensfrömmigkeit und tätiger Nächstenliebe als entscheidende christliche Haltung betont (Pietismus). Das Kloster befindet sich versteckt im artenreichen Wald am südlichen Rand der Serra von Sintra und ist nur mit dem Auto über die Nebenstraße 247-3 zu erreichen.Es ist eine schlichte prunklose Bauweise. Hinter dem einfachen Portal befinden sich winzige Klosterzellen. Die Eingänge waren so niedrig gebaut, dass man auf Knien rutschen musste, um diese zu passieren. Mit Korkrinde wurden die Klosterräume von Innen ausgekleidet, um Schutz vor Feuchtigkeit und winterlicher Kälte zu ermöglichen. Nur die mit blauen Kacheln ausgeschmückte Kapelle brachte den Glaubensbrüdern etwas Pracht in ihren streng strukturierten Alltag.

10. Torre de Belem

Zur Verteidigung der Tejo-Mündung wurde er einst gebaut. Außerdem gab er durch ein Leuchtfeuer die Einfahrt für Schiffe nach Lissabon an und diente zur Orientierung. Im 18. Jahrhundert überstand er das schwere Erd.-und Seebeben nahezu unbeschadet und ist heute zum Wahrzeichen Lissabons ernannt worden und ist wohl mit das berühmteste Bauwerk ganz Portugals. Auch die UNESCO hat den Torre de Belem 1983 zum Weltkulturerbe erklärt.

Eigentlich war er als Leuchtturm und Verteidigungsfestung für den Hafen von Restelo gedacht. Manuel I.ließ den Turm 1515 am Ufer einer vorgelagerten Insel errichten. Alte Aufzeichnungen belegen, dass die Torre de Belem noch weitab vom Festland mit Wasser des Tejo umspült war. Ein damals schon älterer Turm auf der gegenüberliegenden Seite und der Festungsturm von Belem sollten optimalen Hafenschutz bieten. Da sich das Ufer im Laufe der Zeit verlagert hat, steht der Turm heute auf dem Festland direkt am Fluss.

Ein Steg führt heute über das künstlich angelegte Wasserbecken zum Eingang des Turmes. Francisco de Aurruda, der zu den berühmtesten Baumeistern des manuelinischen Stils gehörte, war der Architekt. Bei seinem älteren Bruder hatte er gelernt und eine Zeit lang in Nordafrika gearbeitet.
Er wusste demnach über die arabische Bauweise Bescheid, was einer der Gründe gewesen sein kann, warum er offensichtlich maurische Einflüsse einarbeitete, was in der Art seiner Gestaltung ersichtlich ist.

Die Torre de Belem hat viele geschichtsträchtige Ereignisse überstanden, wie beispielsweise die Eroberung der Spanier 1580, die mit dem Turm begann und deren Herrschaft dann 60 Jahre andauerte. Zu der weiteren Anlage gehören der vierstöckige Turm und eine dem Fluss zugewandte Bastion auf sechseckigem Grundriss. Es wurde bewusst die Form eines stumpfen Schiffsbugs gewählt, der sich ins Wasser erstreckt. Zur Seeseite hin ist die Hauptfassade der Festungsanlage ausgerichtet.

Das vorgelagerte Bollwerk lässt Rückschlüsse ziehen, dass es sich hierbei um eine Festungsanlage handelt. In die umstehenden Mauern sind Schießscharte eingelassen, wobei die Seiten der Bastionsfläche mit Zinnen ausgestattet sind, die aus einer Aneinanderreihung von Wappen gebildet werden. An den Ecken sind kleine Wachtürme mit Kuppeln nach arabischem Vorbild eingearbeitet.

Die selben Elemente sind an den Außenwänden des viereckigen Turms zu erkennen. Die kleinen Kuppeltürme befinden sich oben auf den vier Ecken, wobei nur zwei Erkertürme weiter unten die gleiche Form wieder auftaucht. Die Balustrade des Turmumgangs wird wiederum von einem Zinnenkranz aus nebeneinander aufgereihten Wappen gebildet. Die oberste Plattform des Turmes ist von kleinen Zinnen mit pyramidenförmigen Helmen ausgestattet.

Die doppelbogigen Fenster, die kleinen Austritte, sowie eine siebenbogige Loggia auf der dem Fluss zugewandten Seite lassen venezianische Assoziationen aufkommen. Darunter befindet sich wiederum das Christuskreuz. Die Statue diente zum Schutz auf den Weltmeere, eine gotische Marienstatue befindet sich auf der Bastionsfläche.

An dieser Stelle war zu damaliger Zeit ein Leuchtfeuer errichtet worden. Sehr offensichtlich sind die vielen typischen Elemente manuelinischer Verzierungskunst. Die Zinnen bestehen aus Wappen und das Kreuz der Christusritter ist in die Geländer eingearbeitet. Das portugiesische Wappen ist an der Hauptfassade zu erblicken. Den ganzen Turm umschlingt ein steinernes Seil, welches zur Landseite einen Knoten bildet. Weitere Schiffstaue bilden eine waagerechte Gliederung. Manuelinische Baukunst ist an vielen Säulen, Spitzen und organischen Bauelementen auch die des Baldachin der Madonnenfigur zu erkennen.

Strände & Sport in Lissabon

Baden kann man an den Küsten nördlich, westlich und südlich von Lissabon. Die besten Strände befinden sich nördlich und südlich der Tejomündung. An der Costa do Sol gibt es überwiegend Buchten mit angenehmen Stadtstränden. An der Costa de Lisboa findet man hervorragende kilometerlange Sandstrände vor, die sich ideal für einen Tag am Meer anbieten und Erholung und Badespaß versprechen.

Die Lissabonner fahren im Sommer auch gerne an die Küste südlich von Setubal auf der Halbinsel Troia. An bewachten Stränden zeigen Flaggen an, ob gefahrloses Baden möglich ist. Grundsätzlich wird vor den Gefahren beim Baden im Atlantik gewarnt. Ganz besondere Vorsicht ist an der Costa de Caparica und am Strand von Guincho geboten, denn hier gibt es nicht zu unterschätzende Strömungen. Viele, vor allem abgelegene Strände sind auch im Sommer, also in der Hauptsaison nicht beaufsichtigt.

An den Stränden in und um Estoril kann man Windsurfen, wobei der Strand von Carcavelos gut für Anfänger geeignet ist. Der Strand von Guincho ist eine wahre Herausforderung für Könner. Geübte Wellensurfer treffen sich am Strand von Costa da Caparica. Für Anfänger ist der Strand von Caracavelos gut geeignet.
Segeln kann man in der Umgebung von Lissabon vor allem in Cascais, Estoril und Sesimbra. An zahlreichen Orten vermieten Segelclubs Boote und bieten Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an.

Beliebte Joggingstrecken sind die asphaltierten Abschnitte am Tejo-Ufer zwischen Alcantara und Belem und weiter draußen zwischen Estoril und Cascais. Diese Strecken kann man ebenso gut zum Walken nutzen.

Auf der Uferpromenade im Praque des Nacoes wird ebenfalls gerne gejoggt, was allerdings eine kürzere Strecke ausmacht. Wenn man gerne in Lissabon Rad fahren möchte, dann bietet sich das Tejo-Ufer an. Zwischen Alcantara und Belem werden Fahrräder vermietet. Skaten kann man gut auf dem asphaltierten Tejo-Ufer zwischen Alcantara und Belem, aber auch außerhalb der Stadt zwischen Estoril und Cascais.

Tai Chi ist für jeden geeignet. Bei gutem Wetter trifft man sich Sonntagvormittag auf der Wiese neben der Torre de Belem. Viele der größeren und nicht unmittelbar im Zentrum Lissabons gelegenen Hotelanlagen haben Tennisplätze, insbesondere in der Umgebung von Cascais und Estoril.

Bereits seit 1890 spielt man in Portugal Golf, damals wurde als zweiter Golfplatz überhaupt in ganz Europa- der Oporto Golf Club gegründet. Mittelerweile gibt es mehr als 50 Golfplätze mit den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden und es kommen ständig neue Anlagen hinzu. Ca. 10 Plätze gibt es in der Umgebung von Lissabon.In Lissabon gibt es zwei große Fußballclubs:Benfica und Sporting. Wer sich für Fußball interessiert sollte ins Stadion gehen und sich ein Spiel anschauen. Hier ist die Stimmung gut und die Zuschauer fiebern mit, schimpfen aber auch leidenschaftlich. Saisonstart ist im August und das Saisonende ist im Juli. Von Sporting gibt es noch ein Museum für Sportbegeisterte. Es befindet sich im Estadio Jose Alvalade und ist durchaus sehenswert.