La
Gomera - Fels in der Brandung
Aus der Ferne erscheint La Gomera als würde
diese Insel nur aus Felsen und Wildnis bestehen, so
erhebt sich diese Insel steil und einsam in den Weiten
des Meeres.
Die
Überfahrt von Teneriffa mit der Fähre, die
nach einem Guanchenfürsten Benchijigua
benannt wurde, dauert ca. zwei Stunden. Von der Seesicht
aus wirkt die Insel schroff und abweisend, gut sind
die tief eingeschnittenen Schluchten zu sehen.
Für
das als typisch geltende Landschaftsbild sorgt der unermüdlich
anbrandende Atlantik und die Sturzbäche, die schon
zur Zeit der Dinosaurier aus den Schluchten herabstürzten.
Auf
den ersten Blick erscheint La Gomera als leicht erkundbare
Insel, die man in kurzer Zeit entdecken kann. Aber auch
die damaligen spanischen Eroberer (Konquistadoren) dachten
so und wurden schnell eines besseren belehrt.
Auch
heute lässt sich das Eiland nicht schnell erobern,
dafür ist die Landschaft zu sehr zerklüftet,
somit verlangen die Straßen äußerste
Konzentration.
Abseits der Wege zeigt sich der regenreiche Fels im
Atlantik abenteuerlich und fordert den Eindringling
heraus. La Gomera befindet sich in der Nähe von
Teneriffa und ist eine der kleineren Inseln.
Massentourismus
wie auf Teneriffa oder Gran Canaria gibt es hier nicht.
Der Gomera-Urlauber übernachtet in Bungalows, Appartements
oder Ferienwohnungen.
In kontrastreichen knallbunten Farben schmiegen diese
sich an die Felswände. Tatsächlich ist Gomera
ein einziges großes Gebirge.
Als
das Urlaubszentrum bezeichnet man das Valle Gran Rey,
welches aus Terrassen und farbenfrohen Gärten und
Palmen besteht.
Valle Gran Rey wird auch Tal des großen Königs
genannt und bietet eine Vielfalt mit über 1000
Palmen und eine wunderschöne Landschaft mit kleinen
Stränden und tiefen Schluchten.
Die
herrlichen Strände Valle Gran Rey und der etwas
kleinere Playa del Ingles laden zum Verweilen, Entspannen
und zu Badespaß ein. Ehemals war die Insel bei
Hippies und Aussteigern sehr beliebt. Das Erkunden der
Insel mit dem Fahrrad sollte man allerdings konditionierten
Radsportlern überlassen, da die Steigungen sehr
hoch und kurvenreich sind.
Jeder
Spaziergang wird schneller als man denkt zur Wanderung,
die durch Schluchten und grüne Täler führt,
aber in eine wunderschöne Landschaft mit artenreicher
Vegetation eingebettet ist. Der 1.487 Meter hohe Garajonay
bildet die Spitze, von hier aus ziehen endlos wirkende
Hänge und Täler hinunter an die zerklüftete
Steilküste.
Der
größte zusammen liegende Lorbeerwald der
Erde erstreckt sich hier im Nationalpark Garajonay.
Hier gibt es zahlreiche Wanderwege die durch tiefe Schluchten
führen.
Die
aromatischen kleinen kanarischen Bananen wachsen in
Bananenplantagen verstreut auf der Insel. Beeindruckend
und durchaus sehenswert ist die Steilwand Los Organos
welche aus mehreren hundert Meter hohen Basaltsäulen
besteht. Diese sind am besten auf einer Bootsfahrt zu
betrachten.
Im großen
und ganzen ist La Gomera eher eine beschauliche und
ruhige Insel, die bevorzugt von Reisenden besucht wird,
welche die Natur lieben und Ruhe suchend sind.
Sehenswürdigkeiten
auf La Gomera
San
Sebastian de la Gomera
San Sebastian de la Gomera ist mit 6500 Einwohnern die
Hauptstadt der Insel. Da es keinen Flughafen gibt, ist
nur mit dem zwei mal am Tag kommenden Schiff von Los
Christianos auf Teneriffa, die Verbindung zur restlichen
Welt geschaffen.Das älteste Bauwerk ist der sofort
ins Auge fallende 15 Meter hohe Torre del Conde,
der 1447 gebaut wurde und einigen Belagerungen der damals
die Insel unsicher machenden Piraten stand halten musste.
Grund für die Angriffe der Piraten waren die Schätze
von Gold und Silber, die hier aus dem mexikanischen
Mienen zwischengelagert wurden, um sie später weiter
zu verschiffen.
In
der Kirche La Asuncion beteten die spanischen
Eroberer wie Cortez oder Pizarro, um ihre durchaus blutigen
Feldzüge sicher zu überstehen. Aber auch Kolumbus
soll hier, den Überlieferungen nach ein letztes
mal gebetet haben, bevor er zu seiner Weltumsegelung
aufbrach. Schön sind die bunt bemalten Holzaltäre,
die übrig geblieben sind, wohingegen alles andere
des wertvollen Inventars von Piraten geraubt wurde.
Am Marktplatz Calvo Sotelo mit den landestypischen
Lorbeerbäumen finden sich einige Bars.
Vor
allem Kinder plantschen in der ruhigen mit Kieselsteinen
versehenen Bucht. Einen wunderschönen Blick über
den Hafen, Meer und Stadt hat man von dem 70 Meter hoch
gelegenen HotelParador Nacional,welches
in kanarisch-andalusischen Stil eingerichtet ist und
über eine weite Grünanlage verfügt. Hier
gedeihen Apfelsinenbäume und Kakteen, aber auch
farbenprächtige Papageien sind hier anzutreffen.
Am 17.
Januar wird das Patronatsfest zu Ehren des heiligen
Sebastian gefeiert. Das Fest Nuestra Senora de
Guadelupe findet alle fünf Jahre statt und
wird mit ausgiebigen Festlichkeiten bestritten.
Playa de Santiago
Hinab zu dem Fischerdorf Santiago führt die steil
zulaufende Straße Carretera del Sur.Noch
vor wenigen Jahren war der Ort nur mit dem Schiff erreichbar.
Die meisten Sonnentage und den geringsten Regen gibt
es in diesem Dorf. Langsam beginnt auch hier die Einstellung
auf den Tourismus, so dass es bereits einige Appartements
und Zimmervermietungen gibt. Zwischen San Sebastian
und Vueltas im Valle Gran Rey fährt ein Schiff
auch Santiago an. Hier zu verweilen ist eine gute Wahl
im Vergleich zu der doch sehr anstrengenden Fahrt durch
das Inselinnere.
El
Cercado
El Cercado ist ein sehr kleines Bergdorf, wo Frauen
und Mädchen noch nach althergebrachter Töpferkunst,
ohne Tonscheibe, wunderschöne Kannen, Schalen,
Schüsseln und Weingefäße anfertigen,
die natürlich gern an Touristen verkauft werden.
Im Ort selbst gibt es noch einige traditionell mit glutroten
Dachziegeln versehene gut erhaltene Bauernhäuser.
Auf der Hochfläche befindet sich der 1240 Meter
hohen Basalttisch Fortaleza de Chipude,
der mit einer Steinmauern aus altkanarischer Zeit umgeben
ist.
Valle
Gran Rey
Über das sich in die Länge ziehende Tal hat
man von der sich steil und eng verlaufenden Straße
einen weit schweifenden Ausblick. Von tiefen bis heute
teilweise unerforschten Felsen eingegrenzt verläuft
die Schlucht des Valle Gran Rey. Im Tal selber sind
weitreichende Terrassenfelder und Palmenhaine, aber
auch hinter Betonmauern verborgene Bananenplantagen
zu erkennen.
Dieses
Tal des großen Königs, welches
sich rund um den Ortskern La Calera erstreckt, ist mit
seinem Kieselstrand das touristische Zentrum von Gomera.
Nicht weit entfernt befindet sich die Playa del
Ingles mit seinem schwarzen Kieselstrand.
Das
gesamte Ortsgebiet wird mit dem Bau von Hotels und Appartements
weiter touristisch ausgebaut, um dem zunehmenden Andrang
stand halten zu können. Die Preise für ein
einfaches Zimmer sind vergleichsweise mit den anderen
Inseln noch erstaunlich günstig. In Calera findet
man die besten Restaurants.
Außer
dem Playa del Ingles, dem Strand der Engländer
oder Hergelaufenen, wie die Einheimischen diesen Strandabschnitt
bezeichnen, gibt es noch Bademöglichkeiten an der
Playa de Calera und der Playa Vueltas.
Arure
Arure ist ein Bergbauerndorf und war zu damaliger altkanarischer
Zeit der Guanchen, ihr Hauptsiedlungsgebiet. In 1015
Metern Höhe überquert man La Zarxa.
Unterhalb der Quelle Chorros de Epina findet
man einen Lorbeerwald.
Es sind
durchaus interessante Felsformationen zu erkennen,die
faszinierend auf den Betrachter wirken. Zuckerrohrplantagen
wechseln sich mit Bananenplantagen, aber auch mit tiefeinschneidenden
Tälern ab. Genauso abwechslungsreich ist eben auch
das Wetter auf diesem Teil der Insel. So kann es strahlend
heißen Sonnenschein und beißende Kälte
geben.
Vallehermoso
Wenn man die Straße weiter fährt, gelangt
man am sogenannten Hundefelsen (Roque de Cano
646 m) vorbei, wo die Felsformationen so angelegt sind,
dass sie fast senkrecht in die Tiefe abfallen. Wenn
man in Vallehermoso mit 8000 Einwohnern angekommen ist,
findet man eine Gemeinde vor, die sich aus neun Ortschaften
zusammensetzt. Eine süße honigartige Inselspezialität
wird aus dem Saft der Dattelpalme gewonnen und in den
Tiendas (Bar und Laden) zu Verkostung angeboten.
Eine
staubige Piste führt zur Playa von Vallermoso.
Es werden Bootstouren zu den berühmten Los
Organos angeboten, die ein eindrucksvolles Naturmonument
der Insel darstellen. Aus mehreren Tausend, oftmals
fünfeckigen Basaltsäulen bilden sie eine Ansammlung,
die in das Steilufer eingearbeitet zu sein scheinen.
Hermigua
Die Carretera del Norte ist eine relativ
breite Straße und schlängelt sich in Serpentinen
durch eine bizarre Berglandschaft. Das in die Länge
gezogene Dorf Hermigua führt zu dem Ort Agulo.
In Hermigua selbst ist eine sehr schöne Klosterkirche
aus dem 16. Jahrhundert und ein winziges Heimatmuseum
mit einer Sammlung landwirtschaftlicher Geräte,
die empfehlenswert sind zu besichtigen. Von hier aus
hat man einen atemberaubenden Blick über das malerische
Agulo und den in der Ferne von einem Wolkenkranz umwundenen
Pico de Teide.
Im Umkreis
des Roque de Ojila befinden sich die Bergwälder
des Bosque del Cedro, welche zu den schönsten
und ältesten des ganzen Archipels gehören.
Die meisten Bäume mit ihren beeindruckend dicken
Stämmen sind mehrere 100 Jahre alt. Auch die Farne,
die hier aufgrund der Feuchtigkeit, prächtig gedeihen,
werden mannshoch. Da diese Landschaft noch in ihrer
Ursprünglichkeit weitestgehend erhalten werden
konnte, wurde dieses Bergland 1979 zum Parque
Nacional de Garajony berufen.
Für
Wanderer und Naturliebhaber ist diese Gegend ein Paradies.
Jedes Jahr, am letzten Sonntag im August wird die sich
etwas abseits befindliche Kapelle Ermita de Nuestra
Senora de Lourdes zu einem einem fröhlichen
Festplatz, an dem ausgiebig gefeiert wird. |